Das Geld ist für das Partnerprojekt beim Hilfswerk Misereor geplant und soll dem Aufforsten der Waldgärten auf Haiti zugute kommen.
Kurz vor Weihnachten konnten die Schüler der Oberschule Badenhausen (OBS) zusammen mit ihrem Schulleiter, Thomas Koch, dem Hilfswerk Misereor noch eine kleine Freude bereiten. 1.000 Euro an Spendengelder konnten an das Partnerprojekt der OBS „Waldgärten – ein neues Fundament für Haiti“ überwiesen werden.
Suzanne Lemken, zuständig bei Misereor für die Spendenkontakte und Partnerschaften, übermittelte umgehend Grüße aus der Misereor-Zentrale in Aachen und zeigte sich über diese vorweihnachtliche Spendenaktion hoch erfreut. Sie lobte das Engagement der Schule und vor allem der Schülerinnen und Schüler gerade in dieser schwierigen Zeit.
Ermöglicht wurde diese Aktion durch die Spendeneinnahmen des Sommerschulfestes und des ersten Weihnachtsmarktes der Oberschule. „Die Beteiligung der Schulgemeinschaft bei beiden Festen war gigantisch, die Bude war jeweils voll“, freute sich Koch, „dementsprechend hoch waren die Spendeneingänge". Traditionell würden die Spenden an den Förderverein gehen, sodass wir als Schule direkt davon profitieren und auch das Partnerprojekt in Haiti. „Wenn man überlegt, dass man in Haiti für 50 Cent bereits einen Baumsetzling bekommt, dann kann man für 1.000 Euro schon einen größeren Wald wiederaufforsten. Damit können Maßnahmen für den globalen Klimaschutz umgesetzt werden".
Seit 2016 ist die OBS eine von lediglich 16 Misereor-Partnerschulen bundesweit und unterstützt das Haiti-Projekt. Haiti, eines der ärmsten Länder der Erde, zählt zu den sogenannten „gefallenen Staaten“. Eine funktionierende Infrastruktur ist nicht vorhanden, die Bildungssituation ist katastrophal und die Kindersterblichkeit ist 15 Mal höher als in Deutschland.
Das Land ist von Lebensmittellieferungen aus dem Ausland abhängig, da eine massive Abholzung zu einer erheblichen Bodenerosion geführt hat, sodass die Felder kaum noch Erträge bringen.
Zudem macht sich der Klimawandel immer stärker bemerkbar. Hurrikans gab es in der Karibik schon immer, allerdings nehmen sie in den vergangenen Jahren an Intensität zu und tragen den Boden noch schneller ab. Daher wandern viele Einwohner Haitis in die Slums der Großstädte ab oder versuchen ihr Glück im Ausland.
Hier setzt das von der OBS unterstützte Projekt an: Kleinbauern werden aufgeklärt, erhalten Bildung und Unterstützung und werden in die Lage versetzt, Agroforstwirtschaft zu betreiben - sie legen Waldgärten an. Mithilfe von Erosionsschutzmauern und –furchen wird versucht, der Bodenerosion entgegenzuwirken, Bäume und Sträucher werden angepflanzt und halten den Boden. Dazwischen wird Landwirtschaft betrieben.
Somit erhalten die Einwohner Haitis wieder eine Zukunftsperspektive und die Umwelt wird dank dieser nachhaltigen Anbaumethode geschont. „Anhand dieses realen Projektes lernen die Schüler auch, welche Auswirkungen ein rücksichtsloser Umgang mit der Natur und fehlende Bildung haben können, und erkennen nachhaltige Lösungsmöglichkeiten“, erläutert Koch. Diese Erkenntnisse setzen die Schüler in konkrete Handlungen um, wie etwa Informationsveranstaltungen für Mitschüler oder Spendenveranstaltungen. Dabei bietet Misereor seinen Partnerschulen Unterrichtsmaterial sowie Besuche von Experten an. Gleichzeitig ist die OBS auch im Netzwerk der bundesweiten Partnerschulen vertreten und profitiert damit von einem regen Austausch.
Quelle: Text: H. Niemann, Foto: OBS Badenhausen, Harz Kurier, Tageszeitung für den Landkreis Göttingen vom 21.12.2023 und Seesener Beobachter vom 21.12.2023.