OBSOberschule Badenhausen

Am Freitag hat die Oberschule Badenhausen mit dem Höhlenerlebniszentrum Bad Grund und dem Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg eine Kooperation unterschrieben. Welche Inhalte werden vermittelt?

Kooperation HEZ

Durch den Besuch außerschulischer Lernorte bekommen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers zu sammeln und Interesse an verschiedenen Themen zu entwickeln. Auch können das so erworbene Wissen und die Eindrücke dabei unterstützen, zukünftige Fachinhalte besser zu verstehen.

Aus diesem Grund ist jetzt auch die Oberschule Badenhausen (OBS) eine Kooperation mit dem Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle (HEZ) und dem Förderverein Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg eingegangen. Am Freitag fand die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in den neuen Räumen des HEZ statt.

Wie der Sozialdezernent des Landkreises Göttingen, Conrad Finger, betonte, können mit dieser Kooperation das Erfolgsmodell und die gute Zusammenarbeit erweitert werden. Es bestehen schon mit anderen Schulen Kooperationen in dieser Dreierkonstellation. "Diese Zusammenarbeit ist zum Vorteil aller, aber vor allem zum Vorteil der Kinder und Jugendlichen", so Finger, da im HEZ und durch den Förderverein ein tolles Angebot vermittelt werde, das vielfältig bespielt werden könne. Unter anderem eben auch, die Schulfächer zu bereichern. Und das Engagement des HEZ und des Fördervereins sei großartig und eben auch nicht selbstverständlich.

Der erste Vorsitzende des Fördervereins Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg , Elmar Zimmer, betonte, dass es dem Förderverein bereits vor zehn Jahren ein großes Anliegen gewesen sei, das Wissen über die Karstlandschaft zu transportieren. In der Zwischenzeit habe der Vereine neue Ideen entwickelt, um das Wissen Generationen übergreifend zu vermitteln. "Was die Region zu bieten hat, wollen wir einbinden , und so bei den Schülern ein Heimatgefühl entstehen zu lassen", so Zimmer. Sigrid Vogel, Koordinatorin des Fördervereins und Initiatorin der Kooperationen, sagte, dass das HEZ am Karstwanderweg eine der Bildungsperlen sei. - wirtschaftlich, kulturell und auch historisch gesehen. "Wir möchten über das Erfahren von mehr Wissen über die Region, dass sich die Schüler vor Ort mehr in das Gemeinwesen einbringen können", so Vogel.

Die Kooperation ist auch Teil des bundesländerübergreifenden pädagogischen Projekts "Der Karstwanderweg - Bildungsperlen für nachhaltiges Lernen", in dem 22 Schulen entlang des Karstwanderweges miteinander verbunden sind. Das Projekt wird durch die Arbeitsgemeinschaft Karstwanderweg Südharz "Drei Länder ein Weg" unterstützt, in der drei Vereine der Länder Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie das Biosphärenreservat Roßla zusammenarbeiten. So sollen auf dem Kartswanderweg "Bildungsperlen" entdeckt werden, die von touristischer, wirtschaftlicher, historischer und kulturelle Bedeutung für die Region sind.

Durch den Umbau des HEZ mit zusätzlichen Räumen und Ausstellungsflächen kann jetzt auch Dr. Brigitte Moritz (Wissenschaft und Vermittlung im HEZ) die Höhle und das Museum des HEZ als Lernort viel attraktiver gestalten. Im Rahmen der Bildungs- und Vermittlungsarbeit soll insbesondere Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) berücksichtigt werden. Einen erneuten Antrag als BNE-Lernort wird das HEZ noch stellen. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen.

Die Leiterin des HEZ, Ortrud Krause, dankte Vogel persönlich als Impulsgeberin und Initiatorin, auch weil sie immer wieder dazu ermutigt hatte, diese Wege der Kooperation zu gehen. Von Vorteil sei jetzt, dass man mit Dr. Brigitte Moritz im HEZ (Wissenschaft und Vermittlung) eine pädagogische Fachkraft habe.

Dr. Moritz fereue sich schon darauf, "alle Tools zu bespielen", wie sie es nannte - ob Übertage oder Untertage. Ihr sei es wichtig, dass die Schüler in jedes Thema einmal reinschnuppern können und im besten Fall einen "Aha-Effekt" mit nach Hause nehmen. "Wir wollen Lern-, aber auch Erlebnisraum sein", so Dr. Moritz. Dazu sollen natürlich auch die authentischen Originale des HEZ benutzt werden. "Dazu müssen die Schüler auch wissen, was die Originale sind. Wir wollen uns aber auch kritisch damit auseinandersetzen, denn ganz früher wurde nicht immer schonend mit Höhle umgegangen. Die Schüler sollen das Höhlenfeeling bekommen, und den richtigen Umgang mit Natur, Naturschutz, Fledermausschutz. Wir haben hier einen Leuchtturm, mit dem vorsichtig umgegangen werden muss", so Dr. Moritz, die die Kinder da abholen möchte, wo sie stehen.

Die OBS Badenhausen hatte vor einigen Jahren schon einmal beim HEZ eine solche Kooperationsmöglichkeit angedeutet. Dann kam jedoch Corona und der Umbau des HEZ. Deshalb sei der Schulleiter, Thomas Koch, froh, dass es nun losgehen könne. Die Erweiterung sei jetzt für die Schüler noch attraktiver, und die die Wissensvermittlung könne jetzt auch auf breitere Fächer gestellt werden. Das HEZ habe tolle Ideen, die in den schulischen Alltag eingbunden werden könnten. Im Übrigen habe schon einige Zeit erfolgreich eine Kooperation mit dem Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg bestanden.

Koch verspricht sich viel von der jetzt unterzeichneten Kooperation. Besonders die Module Bronzezeit und Iberg sollen in Klasse 5 im Fach Geschichte dadurch besser vermittelt werden, mit einer kleinen Einheit im Bereich Archäologie, Steinzeit und Metallzeit. Dazu sollen regelmäßige Workshops stattfinden. Da der Weltwald auch nicht weit entfernt ist, soll das Thema Ökosystem Wald in Klasse 7 besser veranschaulicht werden. Im Jahrgang 9 kann in den Fächern Religion sowie Werte und Normen das Thema Totenzeremonien und Rituale besser vermittelt werden. Verdeutlichen soll dies der Nachbau der Lichtensteinhöhle, in der die Toten aus der Bronzezeit bestattet wurden. "Das ist ein schwieriges, aber wichtiges Thema", so Koch, der betont, dass Schülerinnen und Schüler in einer außerschulischen Umgebung besser lernen können. Die Inhalte der Kooperation sollen an den Lehrplan angepasst werden. Der erste Jahrgang (Klasse 5) wird sich im Herbst mit der Bronzezeit beschäftigen, im Frühjahr/Sommer ist die Erkundung des Weltwaldes dran und im Winter soll das Thema Tod behandelt werden. "Es lernt sich leichter vor Ort", so Koch.

Quelle: Text und Foto: H. Niemann, Seesener Beobachter vom 19.02.2024.