Erster Verkehrssicherheitstag an der Oberschule Badenhausen. Drei Stationen zum selbst ausprobieren.
Quietschende Reifen, Verbände anlegen und sich auf dem Kettcar beim Fahren ablenken lassen. So kann Lernen richtig Spaß machen. Denn am Donnerstag und Freitag stand bei den fünften und sechsten Klassen der Oberschule Badenhausen (OBS) der erste Verkehrssicherheitstag im Vordergrund. Mit dabei: der ADAC Hannover-Laatzen, das DRK Osterode-Lasfelde und die Polizeioberkommissarin Tina Jüttner (Präventionssachbearbeiterin Altkreis Osterode der Polizeidirektion Göttingen).
Selber ausprobieren stand dabei an allen drei Stationen im Vordergrund, denn selbst Erlebtes sind Erfahrungen, die man nicht so schnell vergisst.
An der Station der Polizei wurde ein Parcours aufgebaut. Die Schüler sollten diesen mit einem Kettcar durchfahren, während andere Schüler am vermeintlichen "Straßenrand" sie zum Beispiel mit ausgedruckten Rechenaufgaben ablenkten. Getoppt wurde das Ganze noch dadurch, dass die Kettcar-Fahrer am Handy tippten oder telefonierten. Gar nicht so leicht, sich dann noch auf die Strecke zu konzentrieren. Auch kam eine sogenannte Rauschbrille zum Einsatz. Eine Rauschbrille, auch Promille- oder Alkoholbrille genannt, simuliert die eingeschränkte Sicht und Wahrnehmung, die durch Alkohol oder Drogenkonsum verursacht werden. Ihr Zweck ist die Sensibilisierung und Prävention, indem sie Nutzern eine realistische Erfahrung von Beeinträchtigungen wie eingeschränkter Rundumsicht, Doppeltsehen, verzögerten Reaktionen und Unsicherheit vermittelt.
Das DRK übte mit den Schülern unter anderem, wie man einen Notruf richtig absetzt. Denn das ist wichtig, um schnell und effektiv Hilfe zu erhalten. Nach Wählen der Notrufnummer 112 kommen die fünf "W-Fragen" zum Einsatz, nämlich: Wo ist das Ereignis? Was ist geschehen? Wer ruft an? Wie viele Verletzte/Betroffene gibt es? Und Warten auf Rückfragen. Ebenso wurde die Erste Hilfe geübt und das Anlegen von Verbänden.
Vielleicht am Spannendsten war für die Schüler die Station beim ADAC. Das war die Station mit den quietschenden Reifen. Reiner Hohmeister-Rode ließ die Schüler zunächst zu Fuß beim Laufen selbst testen, wie lang ein Anhalteweg sein kann. Zum Schluss kam dann noch eine Fahrt im Auto dazu - die Schüler durften mitfahren. Dabei staunten die Schüler nicht schlecht, wie stark sich ein Anhalteweg verändert bei einer Vollbremsung bei 30 km/h und 50 km/h.
Organisiert hatte den Verkehrssicherheitstag die Lehrerin Korinna Horenburg. Ihr sei wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler frühzeitig sensibilisiert werden für Gefahren im Straßenverkehr, gerade auch im Hinblick auf Ablenkung durch Handys. "Durch ihre eigenen Erfahrungen an diesen beiden Tagen, sollen die Schüler gestärkt werden, selbst wirksam einzugreifen bei künftigen Situationen, die gefährlich werden können", so Horenburg.
Quelle: Text und Fotos: Herma Niemann, Seesener Beobachter vom 03.07.2025.